Welche Google-Rankingfaktoren zählen wirklich?

Google-Rankingfaktoren

Content, Keywords, Page Speed, Backlinks, Meta-Tags und vieles mehr – die Zahl der vermeintlichen Faktoren für die Platzierung bei Google ist hoch. Doch welche Rankingkriterien zählen wirklich? Eine neue Studie von Backlinko bringt etwas Licht ins Dunkel. Immerhin basiert die Untersuchung auf 11,8 Millionen Suchanfragen. Sie liefert Bestätigungen für Altbekanntes – aber auch Überraschungen.

Die Domain zählt

Folgt man einer Aussage von Google-Experte Matt Cutts, sind es fast 10.000 Faktoren, die für das Ranking bei der größten Suchmaschine entscheiden. Backlinko hat in einer neuen Studie versucht herauszufinden, welche Elemente signifikante Ergebnisse liefern, die sich auch in Zahlen ausdrücken lassen.

Das wichtigste Ergebnis vorweg: Die Link-Autorität der Domain, unter welcher eine einzelne Seite geführt wird, korreliert sehr stark mit besseren Positionen bei den Suchergebnissen für einzelne URLs. Die Studie von Backlinko entdeckte einen deutlichen Zusammenhang zwischen der sogenannten Domain Authority, wie sie von ahrefs.com gemessen wird, und guten Rankings.

Auf der anderen Seite wurden nur wenige Zusammenhänge zwischen der Autorität einer einzelnen URL (Page Authority) und den Google-Platzierungen festgestellt. Domain Rating und Domain Authority sind Größen, die maßgeblich auf der Zahl (und der Qualität) der Backlinks basieren.

Backlinks pushen das Ranking

Viele Backlinks korrelieren stark mit guten Google-Positionen. Das gilt insbesondere für den allerersten Eintrag auf der Google-Ergebnisliste. Im Durchschnitt hat die Seite, die für ein Keyword auf Nummer 1 steht, fast viermal so viele Backlinks wie die Seiten auf den folgenden neun Plätzen. Ein überzeugender Wert. Wichtig sind Backlinks von möglichst vielen unterschiedlichen Websites: Die Studie stellte einen Zusammenhang zwischen der Zahl der Domains (nicht der einzelnen Seiten), die auf die Seite verweisen, und dem Ranking fest. Natürlich zählt dabei auch die Qualität und Relevanz der verlinkenden Website.

Die Studie gibt jedoch keine Antwort auf die Frage nach Ursache und Wirkung. Denn es liegt auf der Hand, dass qualitativ hochwertige Seiten öfter verlinkt werden als weniger gute. Klar ist: Wer sich bei den Inhalten einer Website Mühe gibt erhöht auch die Chancen auf Backlinks.

Die Ladezeit – doch nicht so wichtig?

Schlanke Websites laden schneller. Ranken sie deshalb auch bei Google besser? Nein. Das ist zumindest das Ergebnis der Backlinko-Studie. Die Experten aus Boston um Brian Dean fanden keinen Zusammenhang zwischen der Page Speed und den Rankings auf der ersten Ergebnisseite von Google. Das überrascht, denn diese Erkenntnis steht in direktem Widerspruch zur offiziellen Ansage von Google, bei der mobilen wie bei der Desktop-Suche die Ladegeschwindigkeit einer Website als Rankingkriterium heranzuziehen. Ein Grund hierfür könnte in der verbesserten Technik liegen, die immer mehr Megabytes in Millisekundenschnelle verarbeiten kann. Was früher als datenintensiv galt ist heute Standard.

Trotzdem dürfte weiterhin gelten: Im Zweifel für geringere Ladezeiten. Das minimiert die Gefahr der Abbrüche durch User, die über veraltete Geräte oder schlechte Internetverbindungen verfügen. Hierfür bietet die Developer-Seite von Google praktische Informationen.

Lange Verweildauer – gute Positionen

Eigentlich eine simple Erkenntnis: Wer bei Google nach einem Keyword sucht, auf ein Ergebnis klickt und dort etwas länger verweilt, scheint das Gesuchte gefunden zu haben. Und wer sofort zurückklickt tut auch dies nicht ohne Grund. Kurzgefasst: Ein Abbruch ist schlecht und wer bleibt setzt positive Signale für Google.

Die Backlinko-Untersuchung lieferte für die SEO-Signifikanz der Verweildauer handfeste Beweise. Aufenthaltszeiten über dem Durchschnitt spiegeln sich auch in den SERPs wider. In Zahlen ausgedrückt:

  • Eine um drei Sekunden längere Verweildauer sorgt für eine Verbesserung um einen Platz bei Google.

Weitere Ergebnisse der Backlinko-Studie:

  • Die Länge der URL hat nur minimale Einflüsse aufs Ranking. Im Zweifel sind kürzere URLs leicht überlegen.
  • Ob der gesamte HTML-Code einer Seite kürzer oder länger ist scheint ebenfalls für das Ranking nicht relevant zu sein.
  • Strukturierte Daten wirken sich anscheinend nicht unmittelbar auf die Position in der Ergebnisliste aus. Sie machen es Google jedoch leichter, die Inhalte einer Seite zu verstehen.

Content counts – wie viele Wörter mag Google?

Wenn ein Thema, für das ein Keyword steht, umfassend behandelt wird, ist dies aus Suchmaschinensicht grundsätzlich positiv. SEO-Stichworte sind hier Holismus, Cornerstone und Evergreen Content. Je mehr Content-Tiefe, desto besser ist das Ranking.

Die Backlinko-Studie liefert auch hierfür eine statistische Größe. Um für die ewige Frage nach der idealen Anzahl von Wörtern eine weitere Hausnummer in den Ring zu werfen:

  • Etwa 1400 bis 1500 Wörter sind ideal, um ein Keyword umfassend zu behandeln – und damit bei Google zu punkten. Dies ist zumindest der Durchschnittswert der Ergebnisse auf der ersten Google-Seite.

Doch auch hier gilt: Es kommt drauf an. Denn der durchschnittliche Wert für die Anzahl von Wörtern (der ganz genau bei 1447 liegt) ist eben ein Durchschnittswert. Es gibt auch Ausreißer nach oben und unten.

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Keywords im Title-Tag – das Ticket für die Top 10

Dass das Haupt-Keyword einer Seite in das Meta-Tag Title gehört, ist eine alte SEO-Weisheit. Auch Google selbst empfiehlt allen Webmastern, in diesem wichtigen HTML-Element das Hauptthema zu platzieren. Schließlich sorgt das Title-Tag für die Überschriften in den SERPs.

Deshalb überrascht es wenig, dass die große Mehrheit der gut platzierten Seiten Title-Tags aufweist, die dem jeweils gesuchten Keyword entsprechen. Interessant ist jedoch Folgendes:

  • Für die exakte Platzierung auf der ersten Google-Seite macht es keinen signifikanten Unterschied, ob ein Title-Tag Keyword-optimiert ist oder nicht.

Das bedeutet: Wahrscheinlich ist das Keyword im Title-Tag eine Art Door Opener für die Seite 1 von Google. Ist die URL dort erst einmal platziert, hilft eine weitere Title-Optimierung nicht mehr weiter. Dann scheint es auf Content, Verweildauer und andere Signale anzukommen.

Fazit

Welche Kriterien sind für den geheimen Google-Algorithmus entscheidend? Die Backlinko-Studie stellt vor allem die Relevanz der Backlinks heraus – aber auch die bekannten Faktoren Verweildauer, Keywords im Title-Tag und die Domain Authority. Dass die Ladezeiten einer Seite keinen Einfluss auf das Ranking haben überrascht dagegen. Und wie immer zählt am Ende der Inhalt. Guter Content, möglichst umfassend und strukturiert dargestellt, ist letztlich immer der sichere Weg zu langfristig guten Rankings.

 

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Jan Knupper