Übersichtsseite zum Kurzgeschichtenwettbewerb “Unentschieden”
EDIT: Endlich ist es soweit, die Gewinner unseres Kurzgeschichtenwettbewerbs stehen fest! Die folgenden Geschichten haben das Rennen gemacht:
- Donka von Inna Ernst
- Das Salz in der Suppe von Vera Heinrich
- Speechless by Lucas
Herzlichen Glückwunsch an die Autoren und Danke an alle, die abgestimmt haben!
Wir möchten uns auch bei allen Clickworkern bedanken, die Ihre Geschichten zu unserem Kurzgeschichtenwettbewerb eingereicht haben. Dank eurer Kreativität und Schreibfreude haben wir mehr als 150 außergewöhnliche und völlig unterschiedliche Geschichten lesen dürfen. Leider mussten wir aufgrund der starken Beteiligung eine recht enge Vorauswahl treffen und konnten nur einen Bruchteil der eingereichten Kurzgeschichten zur Wahl stellen.
Wir hoffen dennoch, dass euch die ausgesuchten Geschichten genauso ansprechen, wie uns.
Unentschieden – Christiane Müller

„Unentschieden.“ – Kaum zu glauben.
Meine Tochter Angela steht regungslos auf dem Tennisplatz und blickt auf ihren Schläger – stumm und bewegungslos.
So habe ich sie noch nie gesehen.
Ihre Gegnerin Lisa jubelt und strahlt, springt wild im Kreis herum und winkt ihren Eltern zu, die aufgestanden sind und laut applaudieren.

Die Hand – Rosemarie Germer
Sommer 2003.
Vierzig Jahre und kein bisschen leise.
Das trifft auf Beide zu, die Musiker da oben, die gleich auf die Bühne kommen werden und die Fans hier unten, die auf den Konzertbeginn warten.
Seit Stunden harren viele von Ihnen aus, zumindest die ich in unmittelbarer Nähe vor mir sehe.
Wie seit Jahren, bin ich auch bei diesem Konzert wieder an der linken Bühnenseite platziert.
Afrodite – Maro Filippopoulou
Diese Kurzgeschichte ist leider nur auf Englisch verfügbar.
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Mehr lesenA Loss Of Innocence – by Threshold
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Mehr lesenSpeechless – by Lucas
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Mehr lesenThe Procrastinating Minister – Stephen Hands
Diese Kurzgeschichte ist leider nur auf Englisch verfügbar.
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Mehr lesenUnentschieden – Ute Thien
Martin sah, wie der Mund seiner Frau auf und zuging. Trotzdem verstand er kein Wort. Er hatte abgeschaltet. Wie so oft in letzter Zeit, wenn es um das Thema Justus ging. Karins scheinbar endloser Wortschwall waberte an seinem Ohr vorbei, während sie am Küchentisch saßen.
Als seine zweite Ehe begann, hätte er sich niemals träumen lassen, dass sein Sohn bei seiner zweiten Frau eines Tages plötzlich solche Emotionen auslösen könnte. Sie mache sich nichts aus Kindern, hatte Karin ihm gleich zu Beginn eröffnet. Und ihm war das nur mehr als recht, hatte er doch tatsächlich selber Schwierigkeiten gehabt, zu Justus eine emotionale Beziehung aufzubauen. Merkwürdigerweise hatte sich das im letzten Jahr geändert. Weil der Junge so entwaffnend offen auf ihn zugekommen war.
Natürlich nicht uneigennützig – so etwas war bei pubertären 15-jährigen wohl kaum zu erwarten – nein, weil sie plötzlich auf der gleichen Wellenlänge lagen. Er als erfahrener Sportjournalist und sein Sohn als junges Talent, der bei einem großen Verein ins Internat gebeten worden war.
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Night at the Carnival – by Håvard Loeng
Diese Kurzgeschichte ist leider nur auf Englisch verfügbar.
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Mehr lesenDas Salz in der Suppe – Vera Heinrich
Der herzhafte Duft von Liebstöckl und Majoran durchdringt die feuchte Küchenluft. Mutter steht am Kohleofen und rührt im großen Emailletopf. So wie sie es die letzten 50 Jahre tat. Kartoffelsuppe mit Würstchen gibt es heute. Ein Rezept, was schon ihre Mutter einst auf dem prasselnden Herdfeuer kochte. Tradition und Beständigkeit sind die Werte, die hier im Hause zählen. Die schnelllebige Welt mit ihrer unberechenbaren Dynamik, ihren Apps, ihren Bloggern und Payback-Karten scheint in diesen Mauern genauso real wie eine ferne Zukunft mit fliegenden Autos und Ferienhäusern auf dem Mars. Mutter dreht sich in ihrer rot-weiß-gemusterten Schürze zu mir. „Deckst du bitte den Tisch, Spätzchen?“ Dass das Spätzchen inzwischen selbst drei eigene Spatzen, ein Haus und nächsten Monat Silberhochzeit hat, irritiert sie in ihrer Gewohnheit ganz und gar nicht.