Clickworker unterwegs

(verfasst von Rieke Oeldorf, Deutschland, Clickworkerin seit August 2010)

Clickworker unterwegs Als sich Ende letzten Jahres für mich die Möglichkeit ergab, ein Praktikum in London zu machen, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich war damals bereits drei Jahre in einer Festanstellung und merkte zunehmend, dass ich einen Tapetenwechsel brauchte. Diese Chance kam also genau zum richtigen Zeitpunkt.

Leider war von Anfang an klar, dass das Praktikum nicht bezahlt würde. Ich hatte weder große Rücklagen, noch gab es einen Geldgeber, der mir den Aufenthalt finanziert hätte. Ich machte mich also auf die Suche nach einem Stipendium oder einer anderen Art der Förderung. Nach jeder Menge ausgefüllten Formularen, Telefoninterviews, eingehaltenen Fristen und Unterschriften hier und dort, wurde mir tatsächlich ein Stipendium für die Dauer von drei Monaten zugesprochen.

Nun ist London – wie jeder weiß – ein sehr kostspieliges Pflaster und die Unterhaltskosten für einen Monat werden in Deutschland nur geschätzt. Dabei ergibt sich meist ein Betrag, der gerade für Miete, U-Bahn und Essen reicht. Zum Glück habe ich als Clickworker die Gelegenheit, mir nebenbei etwas dazuzuverdienen. Alles, was ich dafür brauche, sind ein Computer, Internetanschluss und jede Menge gute Ideen. Da ich für mein Praktikum nur halbtags arbeite, habe ich am Nachmittag und Abend jede Menge Zeit zu recherchieren, zu texten und zu übersetzen. Meine Sprachkenntnisse kommen mir nun besonders zu Gute und gute Ideen findet man in dieser Metropole an jeder Straßenecke.Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen kann und meine Arbeit als Clickworker hat dazu beigetragen. So bleibt sogar genügend Geld für die ein oder andere Portion Fish and Chips übrig.

(Bild von flickr User Salim Virji)

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