Affiliate Marketing – Kurze Begriffserklärung

Affiliate Marketing ist eine Strategie im Online-Marketing, die auf einem Provisionsmodell für Werbelinks beruht. Webseitenbetreiber erhalten eine Vergütung für erfolgreiche Werbe-Einblendungen. Affiliate-Netzwerke bringen Publisher und Advertiser zusammen.

Affiliate Marketing: Clicks, Leads und Views für Provisionen

Affiliate Marketing ist ein Provisionssystem, das schon kurz nach der Einführung des Internets entstand. Heute ist es aus dem Online-Marketing nicht mehr wegzudenken. Webseitenbetreiber, die an einem Partnerprogramm teilnehmen (die sogenannten Affiliates), blenden Werbelinks auf Ihren Websites oder Blogs ein. Die beiden Hauptbeteiligten an diesem System sind Merchants und Affiliates.

  • Merchants bzw. Advertiser stellen die Werbemittel zur Verfügung.
  • Affiliates bzw. Publisher blenden die Werbung auf ihren Websites ein.

Die drei häufigsten Provisionsmodelle im Affiliate Marketing sind Pay per View, Pay per Click und Pay per Lead:

  • Pay per View: Die Provision wird in Abhängigkeit von der Zahl der eingeblendeten Werbebanner ausgezahlt.
  • Pay per Click: Der Affiliate erhält pro Klick auf die Anzeige eine festgelegte Vergütung.
  • Pay per Lead: Die Auszahlung erfolgt für jeden genau bestimmten Lead. Das kann zum Beispiel eine Anmeldung oder ein Verkauf sein. Im letzteren Fall handelt es sich um Pay per Sale, wobei der Sale eine besondere Form des Leads ist.

Wie funktioniert Affiliate Marketing?

Der Ablauf einer erfolgreichen Affiliate Marketing-Aktion sieht im Einzelfall (Pay per Lead bzw. Pay per Sale) wie folgt aus:

  1. Der User besucht die Website eines Affiliates.
  2. Dort klickt er auf einen Werbelink.
  3. Über den Link gelangt er zum Online-Shop des Merchants.
  4. Er bestellt in diesem Online-Shop einen Artikel.
  5. Der Affiliate erhält daraufhin eine Provision.

Leads, die für den Affiliate mit einer Provision verbunden sind, können sehr unterschiedlich sein. Beispiele:

  • Verkäufe in Online-Shops,
  • Anmeldung zu einem Newsletter,
  • der Klick auf einen weiterführenden Link,
  • Downloads von Whitepapern oder Software,
  • die Installation von Apps.

Welche Art von Werbung auf Affiliate-Seiten eingeblendet wird richtet sich nach verschiedenen Aspekten. Oft handelt es dabei um das bisherige Surfverhalten des Users (sofern dieser dem Einsatz von Cookies zugestimmt hat). Manchmal richtet sich die Art der Werbung nach dem Content der einblendenden Website. Bestimmte Partnerprogramme bieten auch die Möglichkeit, dass der Webseitenbetreiber die beworbenen Produkte gezielt auswählt.

Affiliate Marketing gehört mittlerweile schon zu einer klassischen Vertriebsform im Online-Marketing. Die technische Realisierung erfolgt über Tracking und Cookies. So enthält zum Beispiel ein Werbelink stets die ID-Nummer des Affiliates, um die jeweiligen Provisionen den Affiliates eindeutig zuzuordnen.

Wie entstand Affiliate Marketing?

Affiliate Marketing entstand bereits kurze Zeit nach Einführung des World Wide Webs in den 1990er Jahren und etablierte sich schnell als besonders erfolgreiche Strategie im Online-Marketing.

Eine Anekdote, die sich hartnäckig hält: 1996 kam der Amazon-Gründer Jeff Bezos mit einer Frau ins Gespräch, die auf ihrer Website Bücher vorstellte. Sie fragte nach einer Möglichkeit, über Links zum Bücher-Angebot von Amazon Geld zu verdienen. So entstand das Amazon Partnernet, eines der größten Partnerprogramme der Welt. Seitdem gibt es den Begriff des Affiliate Marketings.

Netzwerke für das Affiliate Marketing

Für Webseitenbetreiber gibt es zwei Möglichkeiten, um Werbepartner zu finden. Viele Unternehmen bieten eigene Werbeprogramme an, für die sich der Webseiten- oder Blog-Betreiber zunächst bewerben muss. Über ein Affiliate-Netzwerk werden Werbelinks dagegen von verschiedenen Merchants eingeblendet, die sich als Advertiser an dem Programm beteiligen.

Affiliate-Netzwerke sind Plattformen, die Merchants und Affiliates zusammenbringen. Das größte weltweit agierende Netzwerk ist Google Adsense. Ein Großteil der kommerziell orientierten Internetseiten nutzt das Modell der größten Suchmaschine, um Einnahmen zu generieren. Die hohe Zahl der teilnehmenden Merchants (die über Google Ads für die Werbelinks sorgen) garantiert den Publishern die Einblendung von relevanten und klickstarken Werbebannern. Auf der anderen Seite bietet das umfangreiche Netzwerk für die Merchants eine optimale Aufmerksamkeit für die eigenen Angebote.

Vorteile und Nachteile des Affiliate Marketings

Webseitenbetreiber erhalten die Möglichkeit, mit ihrer Website Geld zu verdienen. Neben diesem Vorteil gibt es für die Affiliates aber auch Nachteile. Der Inhalt einer Anzeige kann sich nämlich negativ auf die Reputation einer Website auswirken. So entsteht ein umgekehrter Branding-Effekt: Während Marken mit einem positiven Image die Reputation der Affiliate-Website verbessern, führt eine nicht passende Marke zu Reputationseinbußen.

Natürlich sind Werbelinks für den Webseitenbetreiber nicht immer mit Einnahmen verbunden. Um die Einnahmen zu erhöhen, empfiehlt sich eine intelligente Platzierung von Links. Und auch hier gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. Eine Website, die auf den ersten Blick mehr Werbebanner als Content bietet, wirkt unseriös. Die Folge sind hohe Absprungraten.

Unternehmen erreichen mit der Teilnahme an Affiliate-Programmen tendenziell mehr Online-Verkäufe, für die sie allerdings eine Provision bezahlen müssen. Der Merchant erreicht mehr Besucher für seinen Onlineshop und erzielt daher mehr Kaufabschlüsse. Er muss die Provision an den Affiliate nur dann ausbezahlen, wenn er selbst einen Umsatz generiert hat. Partnerprogramme profitieren von dieser Win-win-Situation.

Für Merchants empfiehlt sich die Teilnahme an Affiliate-Programmen natürlich nur, wenn die Verkaufspreise eine Marge für Provisionen bieten. Bei dieser Frage sollte man jedoch auch die positiven Synergie-Effekte beachten, die eine erhöhte Online-Aufmerksamkeit für die eigenen Angebote nach sich zieht.

  • Oft führt die bloße Einblendung von Werbelinks auf einer Website für ein Thema, das zum beworbenen Produkt passt, zu neuen, lukrativen Geschäftsbeziehungen.
  • In vielen Fällen spricht allein schon die Tatsache, dass Konkurrenten Affiliate Marketing betreiben, für ein Ausprobieren dieser Online-Marketing-Methode.
  • Eine umfassende Auswertung der Besucherquellen verschafft dem Werbetreibenden zusätzliche Informationen über die Zielgruppe.

Eine etablierte Methode im Online-Marketing

Affiliate Marketing gehört heute zu den besten Methoden, um im Internet Produkte zu verkaufen. Für die Merchants besteht die Möglichkeit, den Kreis der Kunden und die Aufmerksamkeit für Produkte zu erweitern. Webseitenbetreiber erhalten eine lukrative Einnahmequelle. Affiliate Marketing ist eine Online-Verkaufsstrategie, an der kaum noch ein Unternehmen vorbeikommt, weil immer mehr Webseitenbetreiber und Merchants an solchen Systemen teilnehmen.