Anwendungen von Spracherkennungstechnologien im Verkauf

Spracherkennungstechnologien + Verkauf

Voice-Commerce ist voll im Trend. Heute können Einzelhändler Produkte verkaufen, indem sie Erlebniswelten kreieren und hierbei die Spracherkennungstechnologie und deren Möglichkeiten geschickt nutzen.

Laut Meticulous Research wird der Markt für Spracherkennung bis zum Jahr 2025 einen Wert von ca. 26,79 Milliarden US-Dollar erreichen (mit einer Wachstumsrate von 17,2%). Die Zahl der weltweit eingesetzten Sprachassistenten wird bis 2024 voraussichtlich auf 8,4 Milliarden ansteigen.

Somit besitzt die Spracherkennungstechnologie, ähnlich wie der Dotcom-Boom, eine gute Ausgangsposition, um weltweit neue Vertriebswege zu schaffen. Aber wir wollen nichts überstürzen, zunächst einmal sehen wir uns die Definition von Spracherkennungstechnologie an.

Was ist Spracherkennungstechnologie?

Die Fähigkeit von Maschinen oder Software, gesprochene Wörter zu identifizieren, wird als Spracherkennungstechnologie bezeichnet. Rudimentäre Spracherkennungssoftware kann Sprache in Text umwandeln, aber sie kann nur Wörter identifizieren, wenn sie deutlich gesprochen werden.

Fortschrittlichere Technologien, die von künstlicher Intelligenz (KI) angetrieben werden, verstehen verschiedene Tonalitäten, Dialekte und Sprachen, sie können mit Menschen auf natürliche Weise kommunizieren.

Tipp:

Spracherkennungstechnologien können mit crowdgesourcsten Sprachaufnahme via clickworker zur Perfektion hin trainiert werden.

Audiodatensätze von clickworker – Mehr erfahren

Die meisten von uns haben inzwischen einige Erfahrung mit Sprachassistenten wie Alexa und Siri. Wir haben sie vielleicht benutzt, um das Wetter abzufragen oder eine Wegbeschreibung während der Fahrt zu erhalten. Aber was ist mit dem Kauf von Waren und Dienstleistungen?

Obwohl dies nicht der wichtigste Einsatzbereich für Spracherkennungssysteme ist, nimmt er exponentiell zu. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie Schritte unternehmen sollten, um ihren Kunden sprachbasiertes Suchen, Einkaufen und Bezahlen zu ermöglichen.

Spracherkennung hilft dabei, faszinierende und intuitive Einkaufserlebnisse zu bieten.

Marken, die sprachaktivierte Technologien nutzen, sind gut aufgestellt, um hochgradig personalisierte, ansprechende, intuitive und faszinierende Einkaufserlebnisse zu vermitteln. Ferner sind Kunden, die sprachgesteuerte Apps und Geräte verwenden, eher geneigt, sich Produkte anzusehen, die von sprachgesteuerten Einkaufsassistenten vorgeschlagen werden.

Dieser Ansatz hilft Unternehmen zudem, sich mit Verbrauchern an verschiedenen Stellen während der Customer Journey zu verbinden. Allerdings müssen die Kunden ein Produkt immer noch auch visuell gezeigt bekommen, bevor sie es kaufen.

Spracherkennungsplattformen arbeiten mit E-Commerce-Lösungen zusammen, um den Kauf abzuschließen. Hierzu müssen Unternehmen ihre Vertriebs- und Marketingstrategien anpassen, damit Sprachassistenten im Online-Shopping optimal genutzt werden können.

Ist Ihre Website „Voice SEO“-fähig?

Sie haben wahrscheinlich schon von Suchmaschinenoptimierung (SEO) gehört, aber die Zukunft ist Voice SEO. In diesem Zusammenhang sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Website oder E-Commerce-Plattform bei einer Sprachsuche auf den ersten Plätzen rangiert. Im Gegensatz zu Suchergebnissen auf einem Computer oder Mobilgerät werden Sprachassistenten die Top-Ergebnisse sprachlich ausgeben.

So wie sich Unternehmen an den steigenden Mobile-First-Index von Google anpassen mussten, der die mobile Version einstuft, müssen sich Unternehmen auch auf Sprachassistenten wie Alexa einstellen. In dieser Umgebung werden Black-Hat-SEO-Taktiken nicht funktionieren. Aber da die Sprachsuche die Nutzererfahrung mit Suchmaschinen verbessert, müssen Sie Ihre Website für Sprache und Mobilgeräte optimieren.

Mit ein wenig Aufwand könnte Ihre Marke die Erstgenannte sein, die ein Sprachassistent vorschlägt und so die Customer Journey auslöst. Allerdings ist dieser Bereich hart umkämpft. Je früher Sie also einsteigen, desto besser sind Ihre Chancen.

Wie unterscheidet sich Voice SEO von herkömmlicher SEO?

Der Hauptunterschied zwischen Sprach- und Textsuche ist die Ebene der verwendeten Konversationssprache. Während Sie z.B. „best coffeeshop NYC“ in die Google-Suche eingeben könnten, würden Sie eher sagen: „Hey, Alexa, was sind die besten Cafés in New York City?“

Was bedeutet das also?

Da Unterhaltungen die Grundlage für die Sprachsuche sind, müssen Ihre Inhalte so natürlich wie möglich klingen. Wenn sie also nicht so klingen, wie wenn echte Menschen miteinander sprechen, werden Sie wahrscheinlich nicht gefunden. Es ist außerdem hilfreich, einfache Antworten auf bestimmte Fragen zu bieten, um die Vorteile der Featured Snippets von Google zu nutzen.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig Inhalte zu erstellen, die von Google als verbindlich und informativ wahrgenommen werden. Wenn Sie es schaffen diesen begehrten Spitzenplatz zu bekommen, können Sie Fragen beantworten, die Sprachsuchende stellen, und sie anschließend durch Ihren Online-Shop leiten. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan.

Dies erreichen Sie jedoch nicht, indem Sie ein Keyword mehrmals wiederholen. Stattdessen sollten Sie den Inhalt Ihres Featured Snippets gut gestalten und diesen in eine Werbemöglichkeit für Ihre Marke verwandeln. Wenn Sie sich auf den lokalen Markt konzentrieren, müssen Ihre relevanten, prägnanten Inhalte auch auf ein lokales Publikum ausgerichtet sein.

Sprachassistenten suchen nach Inhalten, die am besten zur Absicht des Nutzers passen. Das bedeutet, dass ein gutes Ranking bei einer lokalisierten Sprachsuche von den folgenden Faktoren abhängt:

  • Relevanz: Stellen Sie sicher, dass Ihr lokaler Eintrag genau ist und sich auf die Suchanfragen der Nutzer bezieht.
  • Prominenz: Wie bekannt ist der Ort oder das Produkt, nach dem die Nutzer suchen?
  • Entfernung: Wie nah ist Ihr Eintrag vom Standort des Kunden entfernt?

Ist Ihr Unternehmen bereit für In-Skill-Käufe?

In-Skill-Käufe sind für Marken relevant, die ihren eigenen Alexa-Skill erstellt haben. Dieser Ansatz hilft ihnen, Inhalte oder Dienstleistungen innerhalb des Skills selbst zu verkaufen. Es ist sozusagen die Spracherkennungsversion von In-App-Käufen.

Bei In-Skill-Käufen geht es also um den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen unter Nutzung eines angepassten Interaktionsmodells. Die Idee dahinter ist, den Kauf von Produkten zu einem nahtlosen Einkaufserlebnis zu machen. Das bedeutet, dass Verbraucher auch in der Lage sein sollten, Produkte allein mit ihrer Stimme zu bezahlen.

Zum Beispiel könnten Kunden während einer Skill-Session nach dem Namen des Produkts fragen, verwandte Produkte durchstöbern oder sich Kaufvorschläge ansehen. Sobald sie sich für einen Kauf entscheiden, können Kunden mit ihrer Kreditkarte bezahlen, deren Daten zuvor auf der Plattform gespeichert wurden. Andererseits ist es hilfreich, wenn Erstkäufer ihre Kreditkartendaten auslesen können, um den Kauf sicher abzuschließen.

Laut Amazon gibt es drei Arten von In-Skill-Produkten, die Sie in Ihrem Skill anbieten können:

  1. Einmalige Käufe: Sie können den Zugang zu Inhalten oder Funktionen innerhalb eines bestimmten Skills freischalten. Zum Beispiel zusätzliche Funktionen, für die Sie zahlen müssen, um das Benutzererlebnis zu verbessern. Diese einmaligen Käufe laufen zeitlich nicht ab.
  2. Verbrauchsartikel: Dies sind Inhalte oder Funktionen, die gekauft, aufgebraucht und erneut gekauft werden. Dies kann in Form von Premium-Inhalten oder In-App-Währung erfolgen.
  3. Abonnements: Wie der Name schon sagt, können Marken den Zugang zu Inhalten oder Funktionen über einen vordefinierten Zeitraum ermöglichen.

Der britische Online-Lebensmittelladen Ocado ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie ein Alexa-Skill zu einem Vorteil genutzt werden kann. Vor über drei Jahren hat Ocado (mit Erfolg) einen Alexa-Skill eingeführt, mit dem Kunden Lebensmittel zu ihrer Einkaufsliste hinzufügen konnten.

Wie Sie sehen, stecken die Spracherkennungstechnologie und ihre Anwendungen im Verkauf noch in den Kinderschuhen. In naher Zukunft wird die Spracherkennung jedoch die Chance sein, auf die sich viele Vermarkter konzentrieren. Daher müssen Unternehmen schon heute Schritte unternehmen, um Sprachsuche, Einkäufe, Zahlungen und vieles mehr zu ermöglichen und zu optimieren.

 

avatar

Andrew Zola